Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg plant im Rahmen des Projektes „Weidelandschaft Meuro“ die Etablierung einer großflächigen halboffenen Weidelandschaft im Landkreis Oberspreewaldlausitz/ amtsfreie Stadt Senftenberg.
Für die langfristige und nachhaltige Bewirtschaftung des Projektgebiets unter Berücksichtigung der naturschutzfachlichen Entwicklungsziele sucht die Stiftung ab Oktober 2022 engagierte Landnutzende.
Über das Projektgebiet
• Lage im Landkreis Oberspreewald-Lausitz/ Amtsfreie Stadt Senftenberg
• Arrondierte Offenlandflächen in trockener Ausprägung im SPA-Gebiet „Lausitzer Bergbaufolgelandschaft“ (EU Nr. 4450-421) mit eingestreuten Vorwäldern, Gehölzgruppen und Kleingewässern. Gesamtfläche 207 Hektar, davon aktuell ca. 120 ha eingetragene Feldblöcke und 87 ha potenzielle Vertragsnaturschutzflächen.
• Naturschutzfachliche Zielsetzung: Etablierung einer großflächigen, halboffenen und extensiv genutzten Ganzjahresweide zur Förderung der vorkommenden Anhang I-Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie, aber auch von Arten der Roten Liste Deutschland. Es soll eine ganzjährige und extensive Mischbeweidung (Multispeziesansatz) mit robusten Rinder- und Pferderassen in geringer Besatzdichte - hier wird von 0,3 GVE/ha ausgegangen, was ca. einem ausgewachsenen Weidetier je 4 ha Fläche entspricht – initiiert werden.
• Ersteinrichtung der Weideinfrastruktur (Weidezaunanlage, Unterstände und Tränken) erfolgt im Rahmen des Projektes ab Oktober 2022 und wird dem zukünftigen Pächter zur Verfügung gestellt.
• Eine durchgängige naturschutzfachliche Begleitung erfolgt durch den Fachbereich Stiftungsflächen der Eigentümerin.
Voraussetzungen für die Bewirtschaftung
• Einschlägiger Nachweis der Sachkunde in Bezug auf die einzusetzenden Tierarten (Rinder- und Pferdehaltung) muss vorliegen. Die Sachkunde kann durch langjährige Tierhaltung, eine Ausbildung mit entsprechenden Inhalten (Tierhaltung/Tierbetreuung) oder den Besuch entsprechender Kurse oder Fortbildungen nachgewiesen werden.
• Die Bewirtschaftung der angebotenen Weidelandschaft kann u.a. bedingt durch den Standort und die Anforderung der Ganzjahresweide nur mit Extensivrassen erfolgen. Dem Bewirtschafter müssen entsprechende Rassen wie beispielweise Galloways, Heck- oder Highland-Rinder in angemessener Zahl zur Verfügung stehen.
• Für die Bewirtschaftung und Unterhaltung der Fläche muss dem Bewirtschafter eine entsprechende technische Ausstattung zur Verfügung stehen. Insbesondere in Bezug auf die Tierhaltung muss ein Schlepper und Geländewagen mit Viehhänger zur Verfügung stehen, um im Bedarfsfall entlaufene Tiere einzufangen oder auch verletzte Tiere von den Flächen zu bergen.
• Der Bewirtschafter sollte über Erfahrung in der Pflege und Unterhaltung von Naturschutzflächen verfügen. Insbesondere durch spezifische Faktoren wie die Großflächigkeit, die geringere Futterqualität und den hohen Anteil an Landschaftsstrukturen entstehen Bedingungen, die sich von der landwirtschaftlichen Grünland- und Weidenutzung unterscheiden können. Die vorgesehene Einbindung des Bewirtschafters in die Umsetzung der naturschutzfachlichen Zielsetzung und dem daraus resultierenden Weidemanagement gemäß der speziellen Bedürfnisse benannter Zielarten (hier u.a. Vogelarten des Offenlands) erfordert zusätzliche Kenntnisse.
• Ein lokaler Bezug ist ausdrücklich gewünscht. Soweit möglich, soll im Rahmen des Projektes ein Beitrag zur Erhaltung oder Neugründung regionaler landwirtschaftlicher Strukturen geleistet werden. Dies ist nicht nur aus Perspektive der Stärkung des ländlichen Raums wünschenswert, sondern auch für eine kontinuierliche und sorgfältige Flächen- und Tierkontrolle erforderlich.
• Ökologisch wirtschaftende Betriebe werden bevorzugt.
Konkrete Fragen zu den beschriebenen Flächen und deren Verpachtung beantwortet Ihnen gern Herr Max Jung | Fachbereich Stiftungsflächen | Telefon: 0331-97164-890 | max.jung@naturschutzfonds.de
Für eine Interessenbekundung an der ausgeschriebenen Fläche ist die Selbstauskunft "Bewerbung um die Anpachtung einer Weidelandschaft" (siehe Anlagen S. 4 -6) zwingend erforderlich. Bitte senden Sie diese vollständig ausgefüllt bis einschließlich 31.07.2022 an den angegebenen Kontakt.
Konkrete Fragen zu den beschriebenen Flächen und deren Verpachtung beantwortet Ihnen gern Herr Max Jung | Fachbereich Stiftungsflächen | Telefon: 0331-97164-890 | max.jung@naturschutzfonds.de